Episode 9: Hexerei

 

,,Was sollen wir jetzt machen?”, Lilly schnappte nach Luft und krümmte sich vor Schmerzen in der Brust. ,, Wir müssen sie da irgendwie weg holen. Das darf nicht das Ende für sie sein.” Auch Yuri rang nach Atem. ,, Wir müssen uns schnell etwas einfallen lassen, sonst haben wir Kyra verloren.” Lilly bekam feuchte Augen. Sie wollte jetzt nur nicht weinen. Sie wollte stark sein, um ihre Freundin zu retten….

 

3 Stunden zuvor…

,,Ja, Mama, wir passen weiterhin auf uns auf.” Kyra lächelte ihre Mutter an. Sie nickte und ging, wie die anderen Eltern und Geschwister, der drei jungen Frauen, zu ihren Autos. Kyra lehnte sich an die Tür. ,, Sie haben es alle gelassen aufgenommen. ,, Naja, außer, dass meine Mutter erstmal fast einen Nervenzusammenbruch hatte, als sie erfuhr, das unser Kindermädchen uns Gift gegeben hatte.”, erwähnte Yuri. ,, Aber sonst verlief es doch super. Dadurch, dass ihr beide eine Fähigkeit habt, die man sehen kann haben sie uns auch geglaubt.” , meinte Lilly. ,,Lilly, deine Eltern gehen aber gut mit der Scheidung um. Keine Zankerei. Andere dürfen sich nicht einmal sehen und schon geht das Geschrei los.” , Yuri fing an ihren Kater zu bürsten. ,, Ja ,sie sind eigentlich im Streit auseinander gegangen. Aber mit den Jahren hat sich das gelegt. Sie meinten immer sie wären ja erwachsene Menschen. Ich denke, sie haben es für Marina und mich getan.”, erzählte Lilly. Kyra zuckte zusammen, als es an der Tür klingelte. Sie drehte sich um und öffnete sie. ,, Hallo, Sam.” ,, Hallo Kyra, darf ich reinkommen? Ich hab da was, was ich euch geben soll, beziehungsweise Lilly.” ,, Für mich?” Lilly riss ihm den Karton von seinen Händen. ,, Wie bist du hierher gekommen?” , fragte Yuri. ,, Mit dem Taxi natürlich. Meinst du ich laufe durch den Schnee und weiß nicht was vor mir liegt?” ,, Ähm, sollte das wirklich für mich sein? Das sieht aus, als sollte es Yuri gehören. Sieht alt aus.” , bemerkte Lilly. Yuri kam näher und nahm den Gegenstand aus dem Karton. Man sah ihre Begeisterung. ,, Wow, so eine alte Vase sehe ich selten. Und dann auch noch in so einem so guten Zustand. Klasse.” ,, Die Frau sagte, Lilly soll es bekommen.”, erwähnte Sam. ,, Wie sah die Frau aus?” Lilly wurde nervös. ,, Ehrlich? Ich sah nur schwarz. Und das lag bestimmt nicht daran, dass der Raum nicht beleuchtet war.” ,,Oh, tut mir leid. Schon wieder so ein Fettnäpfen.” ,, Passiert dir so etwas öfter?” Eigentlich war Kyra nicht besonders überrascht. ,, Ach, das macht nichts. Irgendwie ist es witzig. Ich gehe mal wieder. Ich denke, das es wichtig zu sein scheint. Wir sehen uns.” Sam fing an zu grinsen, als er den letzen Satz aussprach. Lilly hielt ihn kurz am Arm fest. Er machte halt und bekam einen Kuss auf der Wange. ,, Danke.” , flüsterte Lilly ihm ins Ohr. Kurz darauf schaute sie dem Taxi hinterher. ,, Ihr seid wirklich süß.”, schmunzelte Kyra. ,, Ich soll etwas sehen. Deshalb sollte ich sie bekommen.” ,, Das war sicher Lisa. Unheimlich, dass sie schon weiß, dass Sam Kontakt mit uns hat. Sie kennt bestimmt auch schon Etienne und Andrew. Ich denke, sie beobachtet uns.” Yuri hielt die Vase zu Lilly. ,, Gut, dann schauen wir mal.” Mit diesen Worten berührte sie die Vase. ,, Folgt mir. Ich werde euch mehr über eure Vergangenheit erzählen. Sonst werde ich hier etwas verändern, das eure Gegenwart verändert” Diese Worte, mit einer bekannten Stimme, hallten immer wieder durch ihren Kopf und sie sah auch das Datum. Diesmal sah sie es so, als sollte sie es richtig erkennen.

Alle drei saßen jeder auf eines der roten Sessel und schauten stumm ins Feuer. ,, Heute ist Weihnachten.” unterbrach Yuri die Stille. ,, Es wäre schlimm, wenn wir es nicht so feiern können wie wir es geplant hatten.” ,, Wir dürfen nicht zulassen, dass sie etwas an der Vergangenheit ändert.” , kam es etwas leiser von Kyra. ,, Ich werde die Spieluhr einstellen. Yuri, du holst die Kleider, die wir noch haben. Ich denke, sie passen ganz gut ins Jahr 1645.” Lilly stand auf und ging zur Spieluhr.

Es war nicht ganz so verschneit wie in ihrer Gegenwart. Aber genauso kalt. ,, Es ist so still hier.”, fiel Kyra auf. ,, Hört mal. Da weint doch jemand.”, bemerkte Yuri. Dann hörten auch die anderen zwei ein kleines Kind weinen. Sie gingen in die Richtung und fanden denn auch die dazu gehörige Person. Ein kleiner Junge saß auf dem kalten Boden mit einer Vase, in der eine kaputte Pflanze lebte. ,, Sie ist tot. Meine Blume ist tot. Das ist so gemein.” , weinte er. Kyra kniete sich zu ihm. ,, Die Pflanze hat dir wohl etwas bedeutet.” ,, Ja sie gehörte meiner Mutter. Auch sie verließ mich.” ,, Aber deine Blume ist noch nicht ganz tot. In ihr steckt noch leben. Sie kämpft.” Kyra legte die Hand über die Pflanze und konzentrierte sich. Langsam erholte sich die Pflanze wieder und bekam kräftige grüne Zweige. ,, Sag es aber keinem.” Kyra legte ihren Zeigefinger auf dem Mund. ,, Sie hatte recht, du bist eine Hexe.” , sagte der Junge und stand auf. ,, Hey, meine Freundin hat dir gerade geholfen. Du musst sie doch nicht gleich beleidigen.”, schrie Lilly. ,, Wir sind nicht alleine.” Yuri deutete auf die Leute hinter ihnen. ,, Los, fangt die Hexe ein. Am besten auch ihre Gefährten.”, rief einer der Männer. ,, Los, da lang.” , Yuri lief voraus. Lilly und Kyra dicht hinter ihr. Sie kamen an einem großen Platz an mit einem erschreckenden Bild. ,, Das ist doch nicht das, für was ich es halt?.” Lilly blieb stehen. ,, Ja Mädels, es ist ein Scheiterhaufen. In diesem Jahrhundert findet ihr euer Ende. “, Lisa trat aus der Dunkelheit hervor. ,, Der Junge war ihr Plan.” , schrie Kyra. ,, Alles war mein Plan. In dieser Stadt und in diesem Jahr war es besonders schlimm mit der Hexenverbrennung. Sie verbrennen jeden Menschen, der ihnen wie eine Hexe vorkommt.” Lisa fing an zu lachen. ,,Da sind sie.” Hörten sie hinter sich. Alle drei liefen wieder los. Nur lag etwas vor Kyra, das sie zum stolpern brachte und schon hatte sie Jemand an den Armen gepackt.,, Yuri warte. Sie haben Kyra.” ,, Nein, lauft weiter. Holt Hilfe.” Zwei Männer zogen sie auf den Berg von Ästen und Heu hoch. ,, Los Männer, ergreift sie.” Das war das Stichwort für Yuri und Lilly. Sie liefen los, auch wenn sie nicht wollten. Aber sie wussten, so konnten sie ihrer Freundin nicht helfen. Nicht ohne einen Plan.

,,Was sollen wir jetzt machen?” Lilly schnappte nach Luft und krümmte sich vor Schmerzen in der Brust. ,, Wir müssen sie da irgendwie weg holen. Das darf nicht das Ende für sie sein.” Auch Yuri rang nach Atem. ,, Wir müssen uns schnell etwas einfallen lassen sonst haben wir Kyra verloren.” Lilly bekam feuchte Augen. Sie wollte jetzt nur nicht weinen. Sie wollte stark sein um ihre Freundin zu retten. Lilly nahm die Spieluhr aus ihrer Umhängetasche.,, Wir müssen Hilfe holen, wie Kyra sagte. Wir holen Andrew und Etienne… und dein Bruder Mikhael. Das sind alles starke Männer.” Lilly öffnete die Spieluhr. Yuri schnappte sie wieder zu. ,, Wir können nicht noch mehr Menschen in Gefahr bringen. Ich habe einen Plan. Wir haben auch in dieser Zeit Freunde.”

Kyra versuchte sich von den Fesseln zu lösen, aber vergebens. Der Scheiterhaufen sah wirklich so aus, wie er in den Geschichtsbüchern auftauchte. Unten alles Brennmaterialen, oben eine Plattform auf der sie stand und ein riesiger Baumstamm, der aber nur so dick war, dass ihre Arme herumpassten. Sie sah einen Mann mit einer Fackel näher kommen. ,, Habt ihr sie gefunden?”, fragte ein anderer. ,, Nein, sie sind spurlos verschwunden.” Kyra war erleichtert, als sie das hörte. Plötzlich ertönten von weitem Tiergeräusche. Ein Bellen, Miauen und sogar das Wiehern von Pferden. Sie kamen näher und erreichten auch den Platz. ,, Was ist hier los? Das ist doch Hexerei!” , schrie ein Mann. Die Tiere drängten sie immer weiter vom Platz. Kyra bemerkte, das etwas ihre Fesseln löste. Etwas die Fesseln aufknabberte. Als sie weg waren sah sie vier Ratten nebeneinander Männchen machen. ,, Yuri macht ihre Sache echt gut. Ich soll euch sicher folgen.” Tatsächlich liefen sie los. Sie führten Kyra in eine dunklen Gasse, in der sich ihre Freundinnen befanden. ,, Oh Kyra, du bist wieder da.” Lilly umarmte sie. ,, Los, wir müssen in unsere Zeit zurück.” Yuri öffnete die Spieluhr. ,, Freut mich, dass ihr eure Fähigkeiten nutzt, die ich euch gegeben habe.” Lisa stand vor ihnen. ,, Ihretwegen ist das alles doch passiert. Wir führen kein normales Leben mehr.” , sagte Kyra wütend. ,, Ach Kyra Melisa, du liebst es doch die Natur zu spühren. Die macht dich doch stark. Du magst es, wieder etwas zum Leben zu erwecken, wie die Topfpflanze. ,, Kyra komm. Wir reisen nach Hause.” Yuri fasste schon die Tänzerin an. ,, Yuri Davids. Auch du hast Gefallen an deiner Fähigkeit gefunden. Wie heißt dein Kater noch? Achja, Tiger. Du freust dich zu wissen, was er möchte. Du erfüllst deinem Haustier jeden Wunsch, damit es sich wohlfühlt. Und du Lilly Bennet, solltest jetzt nicht abstreiten, dass deine Fähigkeit nicht hilfreich ist. Du bist froh, das du damals Sams Vergangenheit auf dem Bild gesehen hast. Du bist neugierig und hättest ihn eines Tages gefragt. Das hättest ihn verletzt. Du bist froh, dass du es nicht mehr tun musst.” ,,Wir müssen zurück.” Lilly bewegte die Tänzerin mit Yuris Hand, die noch auf ihr lag.

Sie befanden sich wieder in ihren eigenen vier Wänden. ,, Sie hat recht. Wir sind ihr fast dankbar, dass sie uns diese Fähigkeiten gegeben hat.” Yuri ließ sich ins Sofa fallen. ,, Wir müssen es so sehen. Sie hat sich ihr eigenes Grab geschaufelt. Wir werden sie in jeder Zeit verfolgen. Unsere Fähigkeiten werden sie davon abhalten die Zeiten zu verändern.” Kyra stand entschlossen vor ihren Freundinnen. ,, Ja genau K.L.Y. schafft alles. Wir lassen uns nicht unterkriegen.”, meinte Lilly. ,, Hallo.” Das Phantom trat ins Wohnzimmer. ,, Wart ihr in der Vergangenheit? Die Kleidung.”, bemerkte er. ,, Äh ja, lange Geschichte. Wir sollten jetzt Weihnachten feiern. Dieses Jahr wird es schön.” , Yuri stand vom Sofa auf. ,, Ich hab hier ein paar Herren herein gelassen.” Das Phantom machte einen Schritt zur Seite und Etienne, Andrew und Sam schauten durch die Tür. ,, Hallo Mädels. Oh habt ihr euch extra schick gemacht?” Andrew ging auf seine Freundin zu und gab ihr einen Kuss. Lilly stellte sich zwischen ihnen und schaute sie gruselig an. ,, Was macht Sam hier?” ,, Freust du dich nicht? Seine Familie ist ständig auf Geschäftsreisen. Auch zu Weihnachten. Nur sein Butler ist bei ihm. Also hab ich ihn mitgenommen.”, erklärte Andrew. ,, Echt? Seine Familie ist nie Zuhause? “ Lilly war traurig darüber. ,, Vielleicht solltest du ihn auch mal ab und zu etwas fragen. Ich denke, er würde sich darüber freuen.” Yuri zwinkerte ihr zu. Lillys Gesicht fing zu strahlen an und sie lief an Sam zu.

Keiner bemerkte, dass sie von draußen beobachtet wurden. Sie war wirklich wütend, dass ihr Plan wieder zerstört wurde.,, Da nächsteMal habt ihr nicht so viel Glück.”

 

 

 

 

 

Episode 10: Ein gebrochenes Herz

 

Yuri schloss eilig die Haustür hinter sich, raffte ihre Röcke und eilte so schnell sie konnte den Hügel, auf dem ihr Haus stand hinunter, vorbei an dem Schloss direkt in den Rittertrakt. Mit der Faust schlug sie gegen die dicke Eichentür. ,,Kyra, mach auf! Kyra, hörst du mich?” Auf der anderen Seite wurde der schwere Riegel weggeschoben und eine junge Frau trat hervor. Kyra sah die geröteten Wangen ihrer Freundin, die noch nach Luft schnappte. ,,Ist etwas passiert?”, fragte sie besorgt und legte dabei die Stirn in Falten. Yuri ergriff ihre Hände. ,,Sie kommen zurück. Ich habe es gerade von dem Marktschreier erfahren, bei dem ich eine Wunde behandeln musste. Es erzählte mir, dass die Truppe von Etienne bereits auf dem Weg hierher ist. Kyra, sie kommen zurück, sie kommen wirklich zurück!” Aufgeregt schlug Yuri ihre Hände aneinander. Kyra strich sich ihre schwarzen Haare aus der Stirn. Mit einer Handbewegung bat sie Yuri in das Zimmer, indem sich ein Bett, eine Kochstelle mit einer Wanne davor, sowie ein Tisch und Stühle befanden. Sie bedeutete ihr platz zu nehmen. ,,Bist du sicher? Er kommt zurück?” Yuri schluckte. Wusste sie doch wieviel es ihrer Freundin bedeutete. Hatte sie ihren Mann doch seit 6 Monaten nicht mehr gesehen. Nachdem Etienne vom König auf unbestimmte Zeit in das Nachbarland geschickt wurde um dort die Aufruhen zu beheben. Und jetzt war es endlich soweit. Nach 6 Monaten, die Kyra wie eine Ewigkeit erschienen, sollte er heimkommen.

Einige Tage später stand Kyra mit ihren zwei besten Freundinnen, Lilly und Yuri, sowie dessen Ehemännern dem Schmied Andrew und dem Mienensänger Samuel am großen Tor und warteten auf die Ankunft von Etienne und seinen Männern. Als sie lautes Hufgetrampel hörten, hatte sie das Gefühl ihr Herz würde Purzelbäume schlagen. Dann sah sie ihn. Er saß auf einem schwarz- braunen Kabardiner. Seine Haare hatte er im Nacken zu einem Zopf gebunden. Er trug seine schwarze Rüstung. Als Etienne seine Frau erblickte trieb er seinen Hengst an, packte Kyra an der Taille und zog sie vor sich auf sein Pferd. Lillys Augen leuchteten, als sie sah, wie ihre Freundin ihm die Arme um den Nacken legte und ihn leidenschaftlich küsste. Dann blickte sie dem blonden Mann an ihrer Seite an und ergriff gerührt seine Hand. Sam bemerkte diese Geste und drückte leicht die Hand seiner Frau. Am Abend wollten sich die sechs Freunde in seiner Schenke treffen und das Wiederkehren seines Freundes feiern. Aber jetzt wollten sie das Paar erstmal alleine lassen. Zusammen mit Yuri, Andrew und Lilly machte er sich auf den Weg zurück in das Dorf nach Hause. Wie es der Zufall wollte lag der Zaubererturm von Lilly direkt neben der Arztpraxis von Yuri auf einem Hügel, von dem man auf das Meer schauen konnte. Davor hatten die zwei Frauen einen Kräutergarten angelegt, welchen sie zusammen nutzen. Yuri um Salben und Tuniken für ihre Patienten herzustellen und Lilly für Zauberelexiere. Andrew indes musste zurück in seine Schmiede, die sich unten im Dorf befand. Nach der Heirat mit Yuri ist er zu ihr gezogen, wo sie ein Zimmer direkt über der Praxis bewohnten. Er wollte seiner Frau die Möglichkeit geben immer für ihre Patienten da zu sein. Als Yuri ihre Praxis betrat klopfte sie sich den Staub von den Kleidern und band sich eine Schürze um. Eine junge Frau wartete bereits im Vorzimmer auf sie. Sie hatte ihre langen blonden Haare zu einem einfachen Pferdeschwanz zusammen gebunden, sie hob den Blick und ihre blauen Augen leuchteten als sie Yuri erblickte. ,, Hallo“, sie gab ihr die Hand. ,,Mein Name ist Samahra. Ich hoffe Sie können mir helfen?“ ,,Was kann ich denn für Sie tun?“ Neugierig beäugte Yuri die schöne Frau vor ihr. Sie kam ihr bekannt vor, war sich allerdings sicher noch nie mit ihr gesprochen zu haben. Samahra legte sich eine Hand auf Herz. ,,Es geht nicht um mich sondern um meine ältere Schwester. Ihr Name ist Lisa.“ ,,Was fehlt ihr denn?“ Yuri nahm auf einer der Bänke platz und bedeutete Samahra es ihr nach zutun. ,,Sie hat einen Menschen im Feuer, welches vor 1 Jahr im Dorf ausbrach verloren, der ihr sehr wichtig war, ich glaube sie hat ein gebrochenes Herz.“ Yuri schlugt schwer. Der traurige Blick in ihren Augen setzte ihr zu. ,,Es tut mir leid, aber ich denke, dass man ein gebrochenes Herz nicht heilen kann. Es werden immer Narben bleiben.“ Samahra ergriff ihre Hände. ,,Bitte, Sie müssen ihr helfen! Ich denke, sie wird sonst verrückt.“ ,,Vielleicht können Sie ihre Schwester bitte mal hierher zukommen. Zusammen mit Ihnen, Samahra. Ich könnte meine Freundin Lilly dazu holen. Sie ist eine Zauberin und hat einen guten Draht zu den Menschen. Wir könnten vielleicht zusammen helfen.“ ,,Ich…. Ich weiß nicht ob sie kommen wird. Lisa ist sehr verhärmt müssen Sie wissen.“ ,,Ich werde mal in meinen Büchern nachschlagen. Versprochen.“ Yuri erhob sich und verabschiedete sich somit von ihr. Nachdem sie 3 weitere Patienten behandelt hatte, es waren 2 verwundete Männer, die sich geschlagen hatten und eine schwangere Frau, setzte sie sich an ihr Pult und fing an ihre Bücher zu studieren.

Samuel erschrak als eine lauter Knall durch die Stockwerke des Turmes die Stille unterbrach. Er rannte die Treppe hinunter, wobei er zwei Stufen auf einmal nahm. Im Türrahmen blieb er stehen und beobachtete Lilly dabei wie sie sich das zerzauste rote Haar zurück schob. ,,Was tust du da?“ Die Zauberin drehte sich um. ,,Yuri hatte mich gebeten, einen Trank gegen ein gebrochenes Herz herzustellen. Es funktioniert nicht.“ resigniert lies sie die Schultern hängen. ,,Bitte zieh dir etwas frisches an. Wir sind doch gleich in meiner Schenke verabredet.“ Er fasste sie an den Schultern und schüttelte sie leicht. ,,Morgen kannst du weiterforschen.“

Lautes Gelächter drang aus der Schänke, als Kyra und Etienne die Tür öffneten. Rechts auf der kleinen Holzbühne spielte gerade ein kleines Theaterstück, wohl eine Komödie. Links an der Bar, an der große Fässer ausgestellt waren, saßen Männer und erhoben gerade die Krüge und prosteten sich zu. Die vier Freunde saßen bereits an einem der runden Tische. Etienne schaute auf seine Frau, die heute keine Hose trug, welche sich in der Arbeit als Spionen als nützlich erwies, sonder ein langes fliederfarbenes Kleid auf dessen Saum kleine Rauten gestickt waren. Ihre schwarzen Haare hatte sie mit einem geflochtenen Halbzopf nach hinten gebunden. Als sie sich setzten schnappte sie gerade ein Gesprächsfetzen von dem Gespräch auf. Yuri und Lilly redeten gerade über eine Frau namens Samahra. Gerade stand Sam auf und ging in die hintere Ecke um etwas von dem Gemüseeintopf zu holen, der gerade im Topf auf der Feuerstelle köchelte. Aus Rücksicht auf Yuri gab es diesen. Denn diese aß kein Fleisch, sie behandelte nicht nur die kranken Menschen sondern auch die Tiere im Königreich. Andrew erhob seinen Krug und prostete Etienne zu, als dieser sich mit seiner Frau setzte. Sam stellte das Tablett in die Mitte des Tisches und verteilte die Suppenterinen. Dann lauschte er weiter dem Gespräch von Yuri und Lilly. ,, Glaubt ihr wirklich, dass ein Zaubertrank und Magie ein Heilmittel sein könnte?“, fragte Kyra, als ihre 2 Freundinnen die Unterhaltung beendet hatten. Lillys grüne Augen blitzen auf. ,,Ich weiß es nicht. Es ist schließlich eine Herzensangelegenheit, da ist es immer schwieriger. Aber wir könnten es versuchen. Da Samahra Yuri allerdings nicht viele Informationen hinterlassen hat, kann ich natürlich nicht wissen, was für ein Trank es werden soll. Ist ein Mann im Spiel oder geht es um ein Familienmitglied, vielleicht ein verlorenes Kind?“ Yuri strich sich eine Strähne ihres blauen Haares aus ihrer Stirn und steckte sie in ihre einfache Hochsteckfrisur zurück. ,, Wir werden einfach selbst mir ihr reden müssen! Aber jetzt lasst uns über etwas anderes reden, über etwas erfreuliches. Etienne, erzähl wie deine Reise war.“

,,Wo bringst du mich hin, Samahra? Ist hier nicht die Arztpraxis? Was soll das denn?“ Die Frau rückte ihre Brille auf der Nase zurecht und versuchte sich dann aus dem festen Griff ihrer Schwester zu befreien. ,,Bitte, Lisa hör dir an was die Ärztin und die Zauberin zu sagen. haben“ ,,Das ist reine Zeitverschwendung. Lass mich los!“ In diesem Augenblick öffnete sich die dicke, schwere Holztür und Lisa erkannte die Zauberin Lilly. ,,Kommt doch rein, Yuri hat bereits alles vorbereitet. Sie trat einen Schritt beiseite, damit die Besucher eintreten konnten. ,,Yuri erhob sich von ihrem Stuhl der im Warteraum stand und gab erst Samahra die Hand und reichte sie dann Lisa hin. Diese kniff die Augen zusammen und schlug sie weg. ,,Ihr müsst euch gar nicht einbilden, mit helfen zu können“, herrschte diese sie an. ,,Lassen Sie es uns doch versuchen.“ Yuri lächelte tapfer. Lisa schnaubte verächtlich. ,,Bilden Sie sich nicht ein, besser zu sein, als wir anderen. Sie können mir nicht helfen. Und wenn Sie nicht wollen, dass es ihnen genauso ergeht wie mir, lassen Sie mich in Ruhe.“ Lilly schnappte hörbar nach Luft. War das eine Drohung? Beschwichtigend erhob sie ihre Händen. ,,Aber, aber, wir wollen doch nur reden.“ Lisas Gesicht verzog sich zu einer Art Grimasse. ,,Mischt euch in das Leben anderer Leute ein, aber nicht in meines. Samahra, bleib wenn du willst. Ich geh!“ Erneut rückte sie sich ihre Brille auf der Nase zurecht und eilte hinaus. Die Tür wurde so fest zugeschlagen, dass Yuri befürchtete der Putz würde gleich von den Wänden fallen. Samahra zückte mitleidig mit ihren zierlichen Schultern. ,,Es tut mir leid.“ ,,Es ist schon in Ordnung. Schon bei dem Gedanken, dass ich meinen Mann Samuel verlieren würde, werde ich traurig.“ Die blonde Frau riss die Augen auf. ,,Nein, sie ist keine Witwe. Lisa war nie verheiratet. Sie verlor eine Schwester beim Brand.“ Mitleid fasste Yuri sich und ihr Herz. ,,Das muss schlimm für Sie beide gewesen sein.“ Samahra lächelte wehmütig. ,,Für Lisa ganz besonders. Ich bin aus anderem Holz geschnitzt.“ Lilly und Yuri tauschten irritierte Blicke miteinander. Wieso setzte der Tod der Schwester nur Lisa so zu und nicht dieser Frau?

Es war heiß im Zimmer. Yuri schlug die Bettdecke beiseite und schob den Körper ihres Mannes zur Seite. Aber selbst dann war die Hitze unerträglich. Was war hier los? Dann gab es einen lauten Knall und der Duft von Rauch stieg ihr in die Nase. Erschrocken und voller angst riss sie die Augen auf. Feuer! Panisch drehte sie sich zu Andrew um. Voller Verzweiflung versuchte Yuri ihn wach zubekommen. Aber er rührte sich nicht. ,,Oh- Gott, Drew! Wach auf, bitte komm zu dir!“ Tränen stiegen ihr in die Augen, als sie merkte ihn nicht mehr retten zu können. Unnachgiebig rannen sie ihr über die verrußten Wangen. Die Worte von Lisa drangen in ihr Gedächtnis. Und wenn Sie nicht wollen, dass es ihnen genauso ergeht wie mir, lassen Sie mich in Ruhe. Sie bekam keine Luft mehr… dann wurde es schwarz.

Kerzengerade saß Yuri Davids in ihrem Bett. Sie war schweißgebadet und schaute sich hektisch im Zimmer um. Es war alles da. Der Kleiderschrank, der Schminktisch, das Bücherregal. Alles wie zuvor. Dann wurde die Zimmertür aufgerissen und das Licht flackerte auf und ging schließlich ganz an. ,,Was ist passiert? Wir haben dich schreiben hören.“ Besorgt setzte Kyra sich auf das Himmelbett. Nach ihr betrat Lilly das Zimmer. Der Kater, Tiger, sprang von dessen Arm und rieb seinen Kopf an Yuris Schulter. Diese schüttelte den Kopf. ,,Nein es ist wohl alles in Ordnung. Ich habe  nur schlecht geträumt. Unsere letzte Zeitreise spukt mir wohl noch im Kopf herum. Da, wo wir Kyra fast verloren hätten.“ Diese beugte sich jetzt vor und nahm ihre Freundin in den Arm. ,,Ist doch alles gut. Komm Lilly, machen wir es uns in Yuris Bett bequem.“ Rasch kuschelte diese sich neben Yuri. ,,Na dann, erzähl mal von deinem Albtraum.“ ,,Es war so real. Angefangen hat es damit, dass ich als Ärztin tätig war…“

 

 

 

 

Episode 11: Die kaputte Spieluhr

 

 

Völlige Dunkelheit hüllte sie ein. Sie spürte den gefrorenen Boden unter sich. Es war kalt. Langsam setzte sie sich auf. Ihr Kopf schmerzte. Als sie an ihre Stirn griff fühlte sie etwas klebriges. Getrocknetes Blut? Hatte sie sich den Kopf angeschlagen? Mühsam richtete sie sich auf und griff nach irgendetwas in der Dunkelheit. Aber da war nichts. Nichts, woran sie sich festhalten konnte. Ihre Knie zitterten. Sie stolperte einige Schritte vorwärts, nur um dann ihr Gleichgewicht zu verlieren. Wieder sank sie zu Boden. Ihr Atem ging schneller. In ihren Ohren rauschte es. Sie seufzte und krallte sich in das Gras unter ihren Händen. Die Kälte tat ihr gut. Sie war im Freien, irgendwo draußen in der Natur. Aber wieso? Ihr Kopf war leer. Müdigkeit überkam sie, das Rauschen in ihren Ohren nahm zu. Ihr Kopf fiel langsam zu Boden. Das Rauschen hörte nicht auf. Dann fielen ihr die Augen zu. Ihr Atem ging flacher. Die Kälte umfing sie.

In der Nähe konnte man die Brandung des Meeres hören...

 

Lilly krallte sich an den Pfosten ihres Bettes fest. Sie hatte das Gefühl, ihr Herz würde ihr gleich aus der Brust springen. „Oh Gott, ich dachte, wir kommen gar nicht mehr zurück.“, sie lächelte zaghaft und rang nach Atem. Vor ihren Füßen lag das Kästchen. Kaputt. Die vergoldete Ballerina lag neben der Spieluhr. Kurz ertönte noch die Melodie, dann verstummte sie.

Kyra glitt zu Boden. „Lilly“, stieß sie atemlos hervor. „Wo ist Yuri?“, sie blickte sich im Zimmer um. Lilly tat es ihr nach. Sie fuhr sich durch ihr rotes Haar und öffnete ihren Pferdeschwanz,wenn man ihn noch als solchen bezeichnen konnte. „Vielleicht ist sie in einem anderen Teil des Hauses?“ Sie lief aus dem Zimmer und durchsuchte das ganze Haus. Kyra folgte ihr. „Ich glaube nicht, dass wir sie hier finden werden.“,sagte Kyra. Ihre Stimme stockte.  „Wir sind immer alle zusammen an einem Ort aufgetaucht.“, sie griff nach Lillys Arm. „Ich glaube, sie ist nicht mitgekommen.“ „WAS?“, Lilly drehte sich um und fuhr sich erneut nervös durch ihre Haare.. „Das kann nicht sein.“, presste sie hervor.  „Wir sind immer alle 3 zusammen hin-und zurückgekommen. Yuri muss hier irgendwo sein!“ Kyra schüttelte den Kopf und zupfte an ihrer zerrissenen Jacke herum. „Ich werde mal unser Phantom anrufen und fragen, was wir da machen können.“ „Du bist immer so praktisch veranlagt.“, beschwerte sich ihre Freundin. „Ich hole die kaputte Spieluhr. Vielleicht können wir sie reparieren.“ Mit diesen Worten verschwand Lilly wieder in das obere Stockwerk, sie wischte sich kurz heimlich über die Augen...

 

„Was ist passiert?“ Das Phantom stürmte fast in das Wohnzimmer. Wie immer war er makellos gekleidet. Das dunkle Jackett hatte fast die gleiche Farbe wie seine Haare. 

Lilly rang die Hände. Sie konnte kaum stillsitzen. „Das wüssten wir auch gern.“, Kyra legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter. „Eigentlich fing es damit an, dass Lilly diese Stimmen gehört hatte.“ „Welche Stimmen?“, unterbracht sie das Phantom. „Irgendwelche Stimmen halt.“,brauste Lilly auf. „So wie das halt immer ist!“ „An der alten Esche, draußen im Garten.“,warf Kyra beschwichtigend ein und zuckte kurz mit den Schultern. Lilly stütze ihr Gesicht in ihren Händen ab. „Das ist alles meine Schuld. Hätte ich doch bloß nicht den kindischen Einfall mit der Schneeballschlacht gehabt, dann wäre das alles nicht passiert.“ „Aber nein, jetzt mach dir keine Vorwürfe. Es wird alles gut.“ Sie spürte, wie Kyra sie in die Arme nahm. Das Phantom nahm auf einen der roten Sessellehnen platz. „Aber was ist in der Vergangenheit passiert?“ Er schaute auf die kaputte Schatulle in Lillys Händen. „Da war ein Erdbeben...oder so. Wir waren kaum da, da fing es auch schon an.“ Abrupt stand das Phantom auf. „Ein Erdbeben? Wo ward ihr?“ Kyra blickte ihm in die Augen. „Irgendwo an der Küste.“ „Habt ihr die Uhr eingestellt oder gab es da bereits eine Zeit?“ „Nein, haben wir nicht...“

 

Eine wohlige Wärme umfing sie. Das Feuer prasselte dicht neben ihr. Langsam schlug sie die Augen auf. Ihr Kopf schmerze immer noch. Das starke Pochen wollte wohl nicht aufhören. Alles war verschwommen, als sie die Augen öffnete. Eine kleine Hand legte sich auf ihre Schulter und drückte sie wieder nach unten. „Nicht so schnell.“, flüsterte eine Stimme. Sie schien von weit herzukommen. „W-was ist passiert?“ Sie konnte das sanfte Lächeln einer Frau erkennen. „Ein Erdbeben. Hier in Blue Coast. Kaum vorstellbar,oder? Ich hätte nie gedacht, dass er so etwas geben könnte. Komm, ich helfe Ihnen.“ Vorsichtig half man ihr sich aufzusetzen. „Besser?“ Sie nickte und fasste sich an die Stirn. Die Wunde war nach wie vor da. Sie hatte es sich nicht eingebildet. Langsam klarte sich ihr Blick und sie erkannte eine junge Frau mit dunklen Haaren und Augen, die zu weise für ihr Alter schienen. Irgendwie kam sie ihr bekannt vor. „Können Sie sich an das Erdbeben erinnern?“,fragte sie. „Ja, ich denke schon.“ Um sie herum erkannte sie weitere Menschen. Sie saßen alle um eine Feuerstelle herum, unter dicken Decken und versuchten sich zu wärmen. „Keiner von uns traut sich in die Häuser zurück. Wir haben Angst, dass es erneut zu beben beginnt.“ Im Gesicht der fremden Frau spiegelte sich Trauer wider. „Mein Ehemann wurde noch nicht gefunden. Er war nicht bei mir als es begann.“ Eine Träne stahl sich über ihre Wange. Mit dem Handrücken strich sie sie weg. „Aber das wird schon.“, ihr Lächeln wirkte gequält. „Aber sagen Sie mir doch, wie Sie heißen? Ich kenne Sie nicht. Sind Sie neu in der Gegend?“

Die Kopfschmerzen nahmen zu. „Yuri.“, antwortete sie. „Mein Name ist Yuri Davids.“ Und in diesem Moment erinnerte sie sich an alles. An Kyra, an Lilly und an das heftige Beben. Hektisch guckte Yuri sich um. Das war nicht ihre Zeit. Es war nicht Blue Coast im 21. Jahrhundert. Sie stöhnte. „Was für ein Jahr haben wir?“ Die Frau ihr gegenüber beugte sich zu ihr rüber und betastete ihre Stirn. „Oh je, Sie scheinen etwas mehr abbekommen zu haben, als nur einen kleinen Schlag. Sie wissen es nicht? 1901.“ , sie setzte sich zurück auf ihren Platz und wickelte sich wieder tief in ihre Decke ein. „Das darf doch nicht wahr sein!“, Yuri stand auf und versuchte die anderen Menschen zu erkennen. „Wo sind sie?“ „Wer?“ „Meine Freundinnen. Kyra und Lilly.  Ich muss sie suchen. Wenn ihnen etwas passiert ist, oh Gott, das werde ich mir nie verzeihen.“, sie schlug ihre Hände vors Gesicht.

 

Irgendwann brach die Morgendämmerung heran. Yuri war erschöpft, war sie doch stundenlang zwischen den ganzen Menschen umher gegangen und hoffte ihre Freundinnen in dem ganzen Chaos zu finden. Doch es war zu dunkel gewesen und die anderen Menschen war selber beschäftigt gewesen, um ihr ihre Aufmerksamkeit zu schenken. Die Sonne kam langsam hinter der Küste zum Vorschein. Der Himmel wirkte ungewöhnlich klar. Erst jetzt erkannte Yuri wo sie war. Sie stand an der gleichen Küste, wo 100 Jahre später ihr Zuhause sein sollte.

„Du hast deine Freundinnen nicht gefunden,oder?“, fragte die junge Frau und trat hinter Yuri. Diese schüttelte beklommen den Kopf. „Nein. Aber vielleicht sind sie gar nicht mehr da.“ Sie konnte sich daran erinnern, dass sie wieder in ihre Zeit zurück wollten. War es möglich, dass sie selber nicht mitgekommen ist?  Sie erinnerte sich, dass sie die Spieluhr beim ersten Beben fallengelassen hatte, Lilly hob sie wieder auf. Kyra stand direkt neben ihr. Reichte die Kraft der Schatulle nicht mehr aus, sie alle drei nach Hause zu bringen? Yuri hoffte es, denn das würde heißen, die beiden wären in Sicherheit... Und wahrscheinlich in größter Sorge um sie. Lilly würde wahrscheinlich nicht stillsitzen können und Kyra müsste sie beruhigen, während sie versuchten, Yuri wieder in ihre Zeit zu holen. Bei dem Gedanken musste sie lächeln.

Dann vibrierte die Erde erneut. Yuris Blicke fingen die der anderen Frau ein. Hinter ihr hörte sie ein lautes Knacken. Dann war es wieder still. Wahrscheinlich ein Nachbeben, dachte sie. Der Baum hinter ihr hatte sich leicht geneigt. „Alles in Ordnung mit Ihnen?“, die junge Frau trat zu Yuri heran.  In der Luft bildeten sich kleine Wölkchen von ihrem Atem. Yuri nickte nur. Sie ging langsam auf den alten Baum zu, eine alte Esche. Der alte Baum hatte schon viele Winter hinter sich. Jetzt stand er in ihrem Garten und würde ihnen im Sommer Schatten spenden. Einen Augenblick ging ihr ein Gedanke durch den Kopf. Sie drehte sich zu der jungen Frau um, deren Augen ihr so vertraut vorkamen. „Haben Sie ein Messer bei sich?“

 

Kyra und Lilly standen auf der Terrasse. Jede hatte einen Becher heiße Schokolade in der Hand. Gemeinsam starrten sie in der wolkenverhangenen Himmel, der neuen Schnee ankündigte. Lilly seufzte. „Irgendwie hab ich mir unseren Rutsch ins neue Jahr anders vorgestellt. Morgen ist Silvester und wir wollte gemeinsam einkaufen gehen. Ich soll doch morgen Vormittag noch arbeiten.“ „Mhm, ich frage mich, wie lange er noch an der Spieluhr herumbasteln möchte. Ich habe das Gefühl, wir stehen hier schon die ganze Nacht.“  Lilly versuchte zu lächeln,aber es erreichte ihre Augen nicht. „Ich glaube, das kommt so in etwa hin.“ , sie lehnte ihren Kopf gegen Kyras Schulter und schloss für einen Augenblick die Augen.  „Ob es ihr wohl gut geht?“ „Das will ich doch hoffen. Ich ärger mich so, dass wir erneut auf Lisa reingefallen sind. Sie wusste genau wo sie uns da hin lockt.“, ihr Kopf sank auf den von Lilly. „Ich glaube, sie wusste von dem Erdbeben. Sie hoffte, dass die Schatulle kaputt gehen würde. Auch wenn ich das ziemlich risikoreich finde. Woher wusste sie, dass du an dem alten Baum stehen würdest?“, sie fixierte die alte Esche, die gekrümmt an der Klippe stand. „Lilly, ihr geht es nicht gut.“ Lilly schreckte hoch. „Wem? Yuri?“ „Nein“, Kyra schüttelte den Kopf. „Der Esche. Sie hat Schmerzen. Ich habe das Gefühl, sie blutet.“ Die beiden Freundinnen stiefelten durch den Schnee. Kyra befreite vorsichtig die Rinde vom Schnee und Eis. „Sieh mal.“, sie deutete auf ein Zeichen, was eingeritzt worden war. Eine Route, ein Herz und ein Stern. Lilly runzelte die Stirn. „Ich kann mich nicht erinnern, dass das schon immer da war.“ Als sie den alten Baum berührte schossen Bilder durch ihren Kopf. Schnelle Blitze, die kaum erkennbar waren. Doch eine konnte sie immer wieder sehen. Yuri.

„Sie steht jetzt genau in diesem Moment an diesem Baum.“, sie strahlte Kyra an. „Nur eben über hundert Jahre zuvor.“ Kyra packte sie am Handgelenk. „Sie hat die Zeichen eingeritzt, damit wir wissen, dass es ihr gut geht. Komm, wir müssen die Spieluhr heil bekommen.“

 

Die Kälte zog ihr bis in die Knochen. Yuri fror. Ihre Kleidung war klamm und sie konnte sich nicht vorstellen, jemals wieder in einem warmen  Raum zu sitzen. Die Sonne verschwand schon wieder hinter dem Horizont. Somit wurde es noch kälter. Jedenfalls hatte es keine weiteren Nachbeben gegeben und geschneit hatte es auch nicht. Die junge Frau trat wieder neben sie und setzte sich mit auf die Kiste, die Yuri sich vor die Esche gestellt hatte, um nicht auf dem kalten Boden zu sitzen. Seit Stunden wartete sie darauf, dass etwas geschah. Hatten Lilly und Kyra ihre Nachricht nicht bekommen? Nein, das glaubte sie nicht. Sie vertraute auf deren Fähigkeiten und darauf, dass die Spieluhr wieder funktionieren  würde. Irgendwann wäre sie wieder bei ihrer Familie.

„Ich habe meinen Mann gefunden.“, flüsterte die Frau neben ihr. „Er lebt. Aber er ist schwer verletzt.  Trotzdem bin ich glücklich und danke Gott dafür, dass er noch bei mir ist.“, ein leichtes Lächeln spielte um ihren Mund. Yuris Lächeln war ehrlich. Sie freute sich darüber und ergriff die Hand der eigentlich Fremden. „Das ist toll... Sagen Sie, wie  heißen sie eigentlich? Ich hatte nie gefragt.“, entschuldigend hob sie die Schultern. Die Frau fing an zu lachen. „Oh je, meine Schlechte Erziehung. Es tut mir leid, ich habe vergessen mich vorzustellen.“, sie errötete leicht.  „Estelle Bradley.“ „Oh.“, entwich es Yuri. Sie strich sich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. Sie hatte doch gewusst, dass ihr die Augen vertraut vorkamen. Als sie sich wieder der Esche zu wandte blickte sie in zwei weitere Augenpaare,die ihr bekannt vorkamen. Ihr Herz setzte für einen Augenblick aus. Sie schlug sich die Hände vor den Mund. „Lilly,Kyra!“, rief sie und sprang von der Kiste auf. Lilly stieß einen lautlosen Schrei aus und umarmte Yuri stürmisch. „Wir hatten solch eine Angst um dich.“,schluchzte sie. „Was glaubst du, wie ich mich gefühlt habe?“  Nur mit Mühe konnte Yuri die Tränen unterdrücken. Kyra schloss zu den beiden auf und nahm die Hände ihrer Freundinnen. „Wir sollten nach Hause.“, meinte sie. „Schließlich haben wir noch eine Silvesterparty vorzubereiten.“

Yuri drehte sich noch einmal kurz zu Estelle um. „Ich muss mich kurz verabschieden. Ich glaube, sie ist Andrews Uroma.“ „Ob sie doch vielleicht zu hart am Kopf getroffen worden ist?“, flüsterte Lilly Kyra zu. Diese verkniff sich nur mit Mühe ein Grinsen.

 

Yuri ließ sich erleichtert auf einen der roten Sessel sinken und nahm dankbar die heiße Schokolade entgegen, die Kyra ihr reichte. Lilly schnappte sich eine dicke Wolldecke und wickelte sie fest ein. „Bin ich froh, dass ich wieder da bin.“, seufzte sie und nippte an dem Becher. „Sei mal lieber froh, dass das Phantom die Spieluhr wieder zum Laufen gebracht hat. Frag mich nicht, wie er das gemacht hat. Er scheint eine Menge verborgener Talente zu haben.“, Kyra grinste. Yuri stimmte ihr zu. „Ja, er ist schon ein bisschen geheimnisvoll.“

Lilly holte sich Stift und Zettel. „Für unsere Einkaufsliste.“, erklärte sie. „Schließlich haben wir vor eine Silvesterparty zu geben. Und immerhin werden wir auf ein gemeinsames  neues Jahr anstoßen, voller neuer Abenteuer. “ Dem konnten Kyra und Yuri nichts hinzufügen.

 

 

Episode 12: ,, Das wollte ich nicht”

 

Es war ein leerer dunkler Raum. Lilly ging einfach, ohne zu wissen was vor ihr war. Langsam erschien etwas. Es war Blau. Es nahm Form an. Sie erkannte Yuris Himmelbett. Auf dem Bett die Besitzerin. Lilly hörte sie weinen. Sie weinte als wäre die Welt untergegangen. Lilly wollte zu hier laufen, nur sie konnte nicht. Als würde sie etwas an den Füßen festhalten. Kyra kam dazu und legte ihre Hand auf Yuris. Yuri schaute auf und schluchzte:,, Er ist tot. Andrew ist tot.” Lilly erschrak und plötzlich wurde ihr kalt. Das Bett war verschwunden. Vor ihr standen Etienne und Sam. ,, Wir sind als nächstes dran.” , flüsterte Etienne. Sie entfernten sich, wurden immer kleiner. ,, Etienne, Sam kommt zurück. Nein.”  ,, Lilly wach auf”, hörte sie weit entfernt jemanden rufen. Es war Sams Stimme. ,, Sam komm zurück!” ,,Lilly wach auf.”  Plötzlich befand sie sich im Wohnzimmer mit dem Kopf auf Sams Schoß. ,, Lilly bist du endlich wach?”, fragte er. ,, Mhm, ja.” ,, Du hattest wohl einen Alptraum. Erst warst du ganz ruhig und dann fingst du zu schreien an. Anscheinend kamen Etienne und ich darin vor.” ,, Ja, aber es war nur ein Alptraum. Ist der Film zu Ende? Wie ist er ausgegangen?.” Lilly richtete sich auf. ,, Ich weiß nicht , ich hörte ein Bum und dann ein ah und dann eine verdammt romantische Musik, in der sie sich wohl küssten.” Lilly schaute sich Sam an und beschloss die Brille abzunehmen. Sie hob ihre Arme und wollte gerade hinlangen, als Sam sie packte. ,, Bist du dir sicher? Ich weiß nämlich nicht was du da sehen wirst.” , warnte Sam seine Freundin. ,,Sam ich möchte deine Freundin sein. Eine besondere Freundin. Ich will dich kennen.” Lilly nahm sie ab und schaute in eisblaue Augen. In Augen, die ins Leere schauten aber trotzdem schön waren. Lilly näherte sich ihm und landete auf seinen Lippen. Er erwiderte es. ,, Na, das wird auch mal Zeit.” Andrews Stimme brachte sie zum Unterbrechen. Lilly drehte sich sauer zu ihm um. Neben ihm standen auch Yuri und Kyra. ,, Oh ihr seid ja so süß.” Kyra faltete ihre Hände. ,, Wow, Sam du solltest öfter die Brille weg lassen. Sieht gut aus.” Andrew kam näher. ,, Jetzt lasst ihn doch in Ruhe. Wann gibt es essen?”  Lilly drückte Andrew weg. ,, Ich fang schon an.” Yuri stellte ihren Einkauf auf den Tresen in der Küche.

 

,,Yuri du kannst echt toll kochen. Auch wenn es ohne Fleisch ist. Lecker.” , sprach Lilly mit vollem Mund. ,, Sam wann soll eigentlich eine Aufführung stattfinden?” , fragte Kyra. ,, Ich weiß es nicht so genau. Sie diskutieren immer noch aus ob es sich  lohnt. Aber bisher sieht es nicht schlecht aus.”  ,, Leute ich will euch ja nicht unterbrechen, aber irgendetwas passiert hier.“ Andrew schaute auf seine Hände, die begannen zu verschwinden. ,, Was ist los? Warum löst du dich auf?” Yuri Lief zu ihrem Freund. ,, Ist jemand da?” Das Phantom trat in die Küche. ,, Schnell Sie müssen helfen. Andrew fängt an sich aufzulösen. Sehen Sie, er ist irgendwie durchsichtig.” Lilly zog ihn weiter in die Küche. ,, Wie ist das möglich? Oh nein ich weiß” ,, Was ist los? Los, sagen Sie schon.” Yuri versucht verzweifelt ihren Freund zu berühren. ,, Er hört auf zu existieren. Das muss Lisa sein. Schnell die Spieluhr. Wir müssen noch die Zeit sehen in der sie gerade ist.” Kyra nahm sein Befehl entgegegen und lieft die Treppen hoch. ,, Leute was ist los? Wenn ihr gerade ein Stück spielt macht ihr das verdammt gut.” , sagte Sam. ,, Andrew, nein bleib bei mir.” Yuri fing zu weinen an. ,, Ich weiß ihr bekommt es wieder hin. Wir werden uns wieder sehen.” Mit diesen Worten verschwand er ganz. Yuri kauerte sich vor den Stuhl, das Gesicht auf  den Sitz. Sie weinte.

 ,, Ich hab sie.” Kyra öffnete die Spieluhr. ,, Mein Traum. Ich hatte etwas Ahnliches geträumt, dass Andrew stirbt. Als nächstes sind Etienne und.” Lilly schluckte. ,, Sam dran. ,, Gib mir die Spieluhr.” Yuri richtete sich auf und wischte ihre Tränen mit dem Handrücken weg. Kyra gab ihr die Spieluhr. ,, Da war Andrew 5 Jahre alt. Sie muss ihm irgendetwas angetan haben als er noch Kind war.” Yuri strich über das Datum. ,, Phantom klären sie Sam auf und wir werden Andrew retten.” Kyra drehte die Tänzerin. ,, Was sollen Sie mir erklären und wo sind die Mädels hin und vor allem Andrew? Und warum sind Sie ständig hier?” Sam wollte noch mehr Fragen stellen.

 

 

,, Das ist aber ein großes Haus.” , staunte Lilly. ,, Du warst hier noch nicht, oder?” , bemerkte Kyra. ,, Nein ich hatte Yuri noch nicht zu ihrem Freund gefahren.”, zischte Lilly. ,, Schnell hinter den Felsen.” Yuri packte ihre Freundinnen am Handgelenk und zog sie hinter einen großen Felsen. Vorsichtig schauten sie hinüber. Sie sahen eine junge Frau mit schwarzen Haaren mit einem bekannten Gesicht reden. ,,Lisa!”, In Yuri kochte die Wut auf. Kyra legte ihre Hand auf ihre und lächelte sie sanft an. ,, Ist das Andrews Mutter? “, fragte Lilly. ,, Ja, das ist sie. Anscheinend möchte Lisa babysitten. So wie sie es bei uns getan hatte. Nur das sie ihm keine Fähigkeiten verleihen möchte sondern töten möchte. Sie möchte sich an uns rächen. Zum Glück sind wir etwas früher gereist damit wir es verhindern können. Damit wir verhindern, dass die Lisa ihm etwas antut. Kommt mit.” Yuri lief voraus hinter das Haus. Sie sahen einen kleinen schwarzhaarigen Jungen mit einem Hund spielen.,, Woher wusstest du, dass er hier ist?” Lilly war erstaunt. ,, Ich habe den Hund gehört. Er hat Laute von sich gegeben, eben dass er spielt. Andrew hatte mir mal erzählt, dass er einen Hund hatte.” ,, Was tun wir jetzt?”, fragte Kyra. ,, Wir warten bis Susanna weg ist und Lisa sich ihm nähert. Nicht das Andrews Mutter uns entdeckt  und später verwirrt ist warum ich in ein paar Jahren ihre zukünftige Schwiegertochter bin. Manchmal kann man sich an Gesichter gut erinnern. Es reicht dass unsere Familien unser Geheimnis kennen.”  Sie hörten den Hund knurren. ,, Lisa kommt.” Yuri trat hervor. Hinter ihr ihre Freundinnen. ,,Warum seid ihr wohl hier. Ihr wollt wohl verhindern was ich noch tun werde. Schon schade dass ihr eine Spieluhr besitzt. So durchkreutzt ihr immer meine Pläne.” Lisa verschränkte die Arme. ,, Du hast meinen Freund getötet!” , schrie Yuri. ,, Missy, was ist los?” Der kleine Junge lief zu Lisa. ,, Er nennt dich Missy? So hab ich dich auch genannt. Wie oft warst du schon hier? Sag schon.” Kyra war wütend. ,, Ein paar Mal. Sagt schon was passiert mit ihm? Hat er bessere Kräfte? Hilft er mir? Hab ich es geschafft?” Lisa streichelt den Jungen übers Haar. ,, Du möchtest ihn nicht töten. Es ist ein versehen von dir. Er ist auch ein Experiment. Dann nimmst du Sam und Etienne dazu um uns zu verletzen. Du möchtest dass wir niemals mit denen zusammen kommen. Es soll uns verletzen. Wir würden uns daran erinnern das unsere Gegenwart anders war, denn wir selbst sind Zeitreisende.” ,, Lilly Bennet du kannst tatsächlich denken. Manchmal kommst du mir etwas doof vor. Hab mich wohl geirrt. Also sterben tut er. Denn kann er wohl dieses Mittel nicht ab. Mädels ihr seid schon etwas Besonderes. Schon komisch. Ich werde einen anderen Weg finden euch zu verletzten. Töten ist nicht mein Stil. Schließlich wollte ich ursprünglich mit eurer Hilfe einen Menschen das Leben retten.” Lisa nahm ihre Spieluhr aus ihrer Tasche. ,, Wieso reist du nicht zurück und rettest sie?” Kyra trat hervor. ,, Ich habe es oft versucht.” Mit diesen Worten verschwand sie. ,, Was ist hier los? “, fragte der kleine Junge. ,, Andrew..” Yuri beugte sich zu ihm hinunter.,, Warte hier auf deiner Mutter. Dein kleiner Freund hier wird dich beschützen.” Sie streichelte dem Hund übern Kopf. Andrew nickte. ,, Yuri komm das Datum ist eingestellt.”

 

,, Die Geschichte soll ich glauben? Etwas schwierig, wenn man Blind ist und das alles nicht mit eigenen Augen nicht sehen kann.” ,, Sam glaube ihm einfach. Lilly wird es dir noch beweisen. “ , sagte Andrew. Das Phantom lächelte ihn an. ,, Da du wieder vorhanden bist haben die Mädels dich anscheinend gerettet.” ,, Andrew, du bist wieder da. “ Yuri rannte zu ihrem Freund und warf ihn vor Freude fast um. ,,Was war los?” , fragte das Phantom. ,, Kyra würdest du das bitte machen. ,, Natürlich. Usprünglich hatte Lisa vor, dir Andrew Fähigkeiten zu verleihen. Nur bist du wohl an diesem Mittel gestorben. Deshalb existiertest du nicht mehr in dieser Zeit. Wir sind kurz bevor Lisa es tat, gereist und haben ihr klar gemacht, was sie in den nächsten Minuten tun wird. Sie wollte es nur nicht, also gab sie Andrew nicht mehr das Serum und er starb nicht..."Kyra erzählte weiter während Lilly Sams Hand nahm und auf die Terrasse ging. ,, Er hat von Zeitreisen, Fähigkeiten, einer Lisa und so vielem geredet.” ,, Kennst du meine Fähigkeit?” Lillys Haare wehten durcheinander als sie nach vorne trat. ,, Er sagte du kannst durch Handauflegen auf Gegenstände Gedanken lesen. Was diesen Menschen passiert ist.” ,, Du hattest mal ein Bild in deiner Tasche. Das ist von deiner Schwester. Immer wenn du dieses Bild in der Hand hast musst du an den Unfall denken, den du hattest als du dein Augenlicht verloren hattest. Als ich heute dein Brille abnahm, hab ich gehört, dass du keine Operation haben möchtest. Du hast Angst davor und deine Eltern drängen dich immer dazu, weil du ihr Erbe annehmen sollst.” Lilly schaute aufs Meer. Sie dachte schon Sam wäre über alle Berge, denn sie hörte nichts mehr bis er die Stille unterbrach. ,, Selbst wenn ich die Welt sehen könnte würde ich Pianist sein. Ich liebe die Musik. Aber das weißt du sicher auch.” ,, Nein so ist es nicht. Ich kann langsam meine Fähigkeit kontrollieren. Ich möchte mich lieber mit dir unterhalten. Wenn du das noch möchtest. Du kannst natürlich auch gehen wenn ich dir jetzt Angst mache oder ich einfach komisch rüberkomme.” Sam kam Lilly näher und nahm ihre Hand und gab ihr einen langen Kuss. ,, Ich gehe doch nicht von der Frau weg, die mich so wie ein normalen Menschen behandelt. Ich habe zum ersten Mal Spaß am Leben. Andrew und Yuri haben mich auch schon oft zum Lachen gebracht. Aber du bist etwas besonderes. ,,Aber ich falle immer ins nächste Fettnäpfen. Wer fragt schon einen Blinden wie der Film ausgegangen ist.” ,, Das meine ich doch. Du vergisst für einen Moment, dass ich behindert bin.” Sam lächelte. ,,Aber eines musst du mir verraten. Ich weiß schon, dass du schlank bist, etwas kleiner als ich und von deinem Gesicht möchte ich nicht reden, hab es ertastet als du geschlafen hattest. Wie ist deine Haarfarbe? Weißt du eigentlich stehe ich auf Blondinen.” ,, Da muss ich dich leider enttäuschen. Ich habe rote Haare.” ,, Mhm, denn stehe ich wohl auf Rothaarige.”

 

,, Denn wissen wir wenigstens, dass Lisa nicht so skrupellos ist. Aber ihr müsst trotzdem weiterhin aufpassen.”, Das Phantom setzte sich. ,, Das ist echt komisch ich kann mich plötzlich an drei Frauen erinnern die in meinem Garten standen. Die eine sah ganz toll aus.” ,, Achja? Die müsste jetzt aber sehr alt sein.” Yuri gab Andrew einen Kuss. ,, Hey Leute. Ihr solltet die Tür mal abschließen. Es kann jeder eintreten.” Etienne kam gerade durchs Wohnzimmer. ,, Endlich bist du da. Jeder hat ihren Partner und kann kuscheln und ich? Jetzt bist du ja da.” Kyra gab ihm einen Kuss. ,, Warte, die kuscheln alle. Auch Sam und Lilly haben es endlich geschafft?”,, Hey, warum seid ihr alle so überrascht? Das ist nicht nett. “, sagte Lilly als sie durch die Terrassentür mit Sam ging.

 

Sie sah sie alle lachen. Sie konnte sie ganz gut durch die hohen, großen Fenster erkennen. Wie lange ist es her, dass sie so fröhlich war?

 


Datenschutzerklärung
Kostenlose Homepage erstellen bei Beepworld
 
Verantwortlich für den Inhalt dieser Seite ist ausschließlich der
Autor dieser Homepage, kontaktierbar über dieses Formular!